Morgenroutine ist wichtig. Morgenroutine ist immer mal wieder ein Trend. Es gibt viele erprobte Routinen. Morgenroutinen sind gern umfangreich – und damit abschreckend.
Hallo und herzlich willkommen hier auf meinem Blog. Ich starte mit diesem Beitrag eine kleine Reihe über die heißen Themen Gewohnheiten und Routinen.
Viele Menschen wollen keine Routinen, sie fühlen sich von Routine eingeengt, sagen sie. Aber jeder Mensch hat Routinen, auch wenn sie unbewusst sind. Zum Beispiel morgens x-mal die Schlummertaste zu drücken, ist eine Routine. Abends bis ultimo vorm Rechner zu sitzen, ist eine Gewohnheit. Morgens immer im Stress aus dem Haus zu kommen und an zwei von fünf Tagen etwas Wichtiges vergessen, ist eine Routine. Immer zu spät zu kommen, ist eine Gewohnheit. Eine, mit der man sich keine Freu(n)de macht.
„Ja, aber dieser Selbst-Optimierungswahn! Da mache ich nicht mit!!!“
Wer spricht von Selbstoptimierung? Aber gut, meinetwegen, sprechen wir doch mal von Selbst-Optimierung! Wie du vielleicht weißt, bin ich ein großer Fan von richtig verstandenen Begriffen, die mit der Vorsilbe „Selbst-!“ beginnen. Du optimierst dein „Selbst-!“. Okay.
Dazu musst du erstmal wissen, was dir, deinem Selbst wichtig ist?
Was dir dienlich ist? Was du willst? Wovon du mehr willst? Und wovon weniger? In deinem Leben, an jedem Tag.
Wie wäre es in Bezug auf den Tagesbeginn mit
- … ausgeschlafen sein und erfrischt aufwachen.
- … entspannt und sortiert aus dem Haus gehen
- … mich auf den Tag freuen und ihn genießen!
Das wär‘s doch, oder!?
Ein guter Morgen beginnt mit einem guten Abend.
Will sagen: Wenn dein Ziel ist, ausgeschlafen zu sein, musst du entsprechend früh(er) ins Bett gehen. So einfach? Ja. Warum machst du es dann nicht? Weil du es dir nicht wert bist. Weil der Abend doch schließlich deine einzige eigene Zeit ist, und die willst du auskosten!!! Weil du andere Gewohnheiten hast, die dem entgegenwirken. Anders gesagt: Du sabotierst dich selbst. Wie ist das möglich!?
Du hast zwei Seiten in dir, Engelchen und Teufelchen. Bewusstsein 5% und Unterbewusstsein 95%. Deine Denk- und Handlungsmuster schreien gequält und panisch auf: VERÄNDERUNG, NEEEEEEIN! Das wollen sie nicht. Darum arbeiten sie mit aller Macht dagegen. Leider meist mit Erfolg.
Rede mit ihnen und sage ihnen: Wir probieren das mal aus! Wird gar nicht so schlimm, nur drei Wochen okay? Hole sie ins Boot. Da sie sicher sind, dich zu kriegen, machen sie gern mit. Du bist aber der Chef im Ring, du sitzt am Steuer, du stehst am Ruder und bestimmst den Kurs. Das wird du ihnen – und dir (!) schon zeigen. Wirst du doch?
Gewohnheiten brauchen mindestens 21 Tage, bis sie sitzen. Also drei Wochen, besser sechs bis acht, je nachdem wie groß und einschneidend die Gewohnheit ist. Und eine neue Gewohnheit muss mit einer schon funktionierenden verbunden werden – also davor oder danach! |
Wichtige Elemente einer Morgenroutine bringt der „Miracle Moring“ von Hal Elrod mit den Life S.A.V.E.R.S.: Stille. Affirmationen, Visualisierung, Exercise, Reading, Schreiben.Es wird angemerkt, dass man das in 6 Minuten abhandeln könnte, aber ob das zufriedenstellend ist? Es gibt viele Möglichkeiten mehrere Punkte zu kombinieren. Ich persönlich nehme das Lesen (also Lesen von Fach- und Sachbüchern) immer raus.
Bob Proctor hat für seine Studis eine Morgenroutine von ein bis zwei Stunden. Darin kommt vor: Fünfzig mal sein Hauptziel aufschreiben. Auch andere empfehlen einen Ablauf von einer bis anderthalb Stunden. Woher nehmen und nicht stehlen!? Das ist der Punkt, der dich davon abhält, deine persönliche Morgenroutine auszudenken und zu starten: Man soll ultrafrüh aufstehen, „Der 5-Uhr-Morgens-Club“. Und wie komme ich dann auf meine acht Stunden Schlaf!?
Meine Tipps:
Notiere, was du willst, was du dir wünscht? Wie willst du dich morgens fühlen?
Dann finde erste Schritte (5 bis maximal 15 Minuten): Am Abend die Sachen für den nächsten Tag bereitlegen und anderes vorbereiten. Mach eine Liste!
Ideale Zu-Bett-Geh-Zeit mit dir verhandeln und festlegen (das ist ein Vertrag mit dir über DEIN Ziel). Jetzt schaust du dir an, wie weit du vom Soll-Zustand zeitlich entfernt bist. Beispiel: Du gehst immer um 1 Uhr ins Bett, willst aber 23 Uhr einüben. Dann könntest du im ersten Schritt bis um 0:30 Uhr im Bett liegen. Nach einigen Tagen, wenn es klappt, peilst du Mitternacht an. Das ist schon eine Stunde mehr! Danach arbeitest du dich vielleicht in 15 Minuten Schritten in Richtung deines Ziels. Tu dir den Gefallen und halte das auch am Wochenende ein! Jedenfalls die ersten Wochen. Mach eine Üb-Kette draus! Halte es irgendwo fest. Einfach in Papier neben den Kalender schreiben. Oder einen Tracker in deinem Notizbuch ausfüllen. Mach deine Erfolge sichtbar- immer!!! Und lobe dich, falls es sonst niemand tut. Vielleicht aber findest du jemanden, der dieselbe Herausforderung hat. Meine Buddy Karla hatte sich angewöhnt, sich den Wecker zu stellen, um ins Bett zu gehen. Verkehrte Welt, aber es hat geklappt! Hauptsache.
Meine Erfahrungen mit Morgenroutinen
Ich war als Mutter von Vieren sehr an die zeitlichen Vorgaben gebunden. In den 2000er Jahren begann der Tag um 4:15 Uhr (Sohn an die Magensonde stöpseln) und entweder wieder ins Bett gehen oder runter ins Arbeitszimmer, um die Biene Beatrix in die Welt zu bringen, Konzertreisen zu organisieren. Um 7 Uhr oder etwas später kam sein Bus, insofern abstöpseln, fertigmachen, anziehen, füttern, den Rolli die Treppe runterbugsieren – mir wird heute noch schlecht, wenn ich dran denke. Die anderen Jugendlichen zwischendurch wecken und zur Schule kriegen. An guten Tagen das jüngste Kind mit dem kleinen Hund zur Schule bringen, um etwas gemeinsame Zeit zu haben. Zurückgekommen mit dem großen Hund gehen. An schlechten Tagen einfach den Kopf auf die Tischplatte sinken lassen und hemmungslos vor Erschöpfung heulen.
Darum bin ich für meinen ruhigen Tagesanfang, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, durchaus dankbar und kenne verschiedene Morgenroutinen: Vor allem im Sommerhalbjahr gern eine Zeit mit meinem ersten Kaffee auf der Terrasse die Stille genießend oder mit meinen Affirmationen auf den Ohren die dazugehörenden Bilder erstehen lassen. Beim zweiten Kaffee dann Journaling und Lesen eines Sachbuchs. Ach, was für schöne Erinnerungen an den Fülle-Sachbuch-Club 2021 😉 mit der „1 Prozent Methode“…
Jetzt im November 2023 ist Winterhalbjahr und NaNoWriMo, da stelle ich die Kaffeemaschine an. Während sie durchläuft, erfrische ich mein Bad nach der Flylady-Methode und hänge noch fünf Minuten für eine andere Aktion an. Dann gehe ich mit dem Kaffee zum Laptop und nur für mein Trello-Board zum aktuellen Buch ins Internet. Dann schreibe ich. Handy habe ich zuvor einmal gecheckt und ist jetzt aus. Parallel habe ich eine Datei „Journal des jeweiligen Monats“ auf, um dort zu notieren, was mir an Aufgaben, Gedanken oder nötiger Psychohygiene in den Sinn kommt. Je nachdem wie es läuft, vergeht eine halbe Stunde bis Stunde. Dann folgt der zweite Kaffee und Frühstück. Meine Affirmationen höre ich gern in den Öffis auf dem Weg in die Musikschule. Zuhause habe ich dann als Pause vormittags Bewegung mit Videos von Gabi Fastner gemacht. Fachbuch lesen fällt eher aus in solchen intensiven Schreibzeiten. Leider. Aber alles geht nicht. Der Perfektionismus darf sich hintenanstellen. Auch, wenn ich über ihn schreibe.
Welche Erfahrungen hast du mir Morgenroutinen, kommentiere gern!
Hab es schön!
Birgit #lebendasduliebst